Es war einmal … Sprachliche Förderung durch Märchen/Erzählen
Wir werden uns im Seminar mit authentischen mündlichen Alltagserzählungen von Kindern und Erwachsenen beschäftigen. Die Grundlage hierfür stellt eine theoretische Auseinandersetzung mit den Bereichen ‚Erzähltheorie‘ und ‚Märchen’ dar. Dabei stehen die Praxiserfahrungen sowie die Anwendbarkeit des Erlernten in der Praxis im Vordergrund:
Jeder Teilnehmende entwickelt ein Unterrichtskonzept auf wissenschaftlicher Grundlage, im Rahmen der Durchführung können hierzu Sprachaufnahmen erstellt, transkribiert und anschließend gemeinsam analysiert werden. So kann ein Zugang zur sprachlichen Realität ermöglicht werden. Das Erstellen und Transkribieren von Sprachaufnahmen ist fakultativ, wird aber von der Kursleitung ausdrücklich empfohlen.
Die Durchführung der Unterrichtskonzeption wird durch eine Beratung per Telefon oder Video unterstützt.
Die konkrete, praktische Arbeit wird theoriegeleitet vorbereitet und evaluiert. Hierfür werden Texte zu Märchen im Allgemeinen (z.B. von Propp und Klotz) genutzt. Ebenfalls der Bereich “Märchen in anderen Kulturen” wird durch die Analyse entsprechender Literatur behandelt. (Z.B. Erzählen im Orient oder Indianermärchen) Des Weiteren sollen Funktionen des Erzählens (z.B. nach Quasthoff), Typen des Erzählens (z.B. nach Rehbein und Fienemann), Phasen des Erzählens (Labov & Waletzky, Rehbein, Fienemann) erarbeitet werden. Ebenfalls wird im Rahmen des Seminars eine Abgrenzung zu anderen Großformen des Sprechens wie Beschreiben und Berichten vorgenommen.
Ein zentraler Aspekt des Seminars ist die Auseinandersetzung mit dem Thema „Erzählen in der Schule“. Hierbei soll auch immer eine kritische Auseinandersetzung mit der unterrichtlichen Praxis erfolgen.
Im Rahmen des Seminars werden die Teilnehmenden durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Methoden der Erzählförderung auf die Ausarbeitung des Unterrichtskonzeptes vorbereitet.
Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten die Teilnehmenden ein ausführliches Handout mit Literaturempfehlungen als Vorbereitung auf den ersten Praxistag.